In Singen, einer Stadt mit einer der größten jenischen Gemeinschaften in Baden-Württemberg, wurden erstmals Stolpersteine für Angehörige der Jenischen verlegt. Diese Gedenksteine ehren die Brüder Kaspar und Alois Jakob Hartmann, die während der dunklen Zeiten des Nationalsozialismus verfolgt und in Konzentrationslagern getötet wurden.
Die Jenischen, ein fahrendes Volk mit unklaren Ursprüngen, leben seit Jahrhunderten in Deutschland. Die traurige Geschichte der Hartmann-Brüder zeigt die brutalen Konsequenzen der Verfolgung während des Nationalsozialismus. Kaspar und Alois Jakob Hartmann wurden verhaftet und in verschiedenen Konzentrationslagern ermordet, nur wegen ihrer Zugehörigkeit zur jenischen Gemeinschaft.
Die Verlegung der Stolpersteine ist nicht nur ein symbolischer Akt, sondern auch ein bedeutender Schritt in der Erinnerungskultur. Die Aktion wurde von acht Schülerinnen und Schülern der Zeppelin-Realschule in Singen durchgeführt, die intensive Recherchen zur jenischen Gemeinschaft betrieben haben. Diese Beteiligung junger Menschen zeigt das wachsende Interesse an der Geschichte und Kultur der Jenischen.
Die Stolpersteine dienen dazu, an die Verfolgten und Ermordeten während des Nationalsozialismus zu erinnern und ihre Namen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Die Anwesenheit der Großnichte der Hartmann-Brüder bei der Verlegung der Gedenksteine verdeutlicht die enge Verbundenheit der Familie mit dieser historischen Geste.
Die Verlegung der Stolpersteine für die Jenischen in Singen ist ein wichtiger Beitrag zur Anerkennung und Aufarbeitung der Geschichte dieser Minderheit. Es ist ein Akt der Würdigung für die Opfer der NS-Zeit und ein Appell, die Erinnerung an ihr Schicksal lebendig zu halten.