In dem Roman ‚Die Villa der Architektin‘ von Melanie G. Mazzucco tauchen Leser*innen tief in die barocke Gesellschaft Roms im 17. Jahrhundert ein. Dabei wird eine faszinierende Persönlichkeit beleuchtet: Plautilla Bricci, die als erste Architektin in der europäischen Kunstgeschichte gilt.
Das barocke Rom erwies sich als Metropole der Gegenreformation, geprägt von prächtigen Kirchen und Palastbauten, die das Stadtbild prägten. Künstler wie Bernini, Borromini und Pietro da Cortona hinterließen ihre Spuren und prägten die ästhetische Entwicklung der Stadt.
Artemisia Gentileschi, eine prominente Malerin, kämpfte in einer von Männern dominierten Kunstszene um Anerkennung. Frauen hatten damals keine Berechtigung, Fresken zu malen, geschweige denn als Architektinnen gehört zu werden. Die Vorstellung einer Frau als Bauleiterin im barocken Rom war geradezu revolutionär und wirft interessante Fragen auf.
Das Buch regt dazu an, über Genderrollen und die Unterrepräsentanz von Frauen in der Kunst und Architektur des 17. Jahrhunderts nachzudenken. Es zeigt, wie Plautilla Bricci als Pionierin eine ungewöhnliche Spur in der Geschichte hinterließ und weckt Interesse an diesem bisher wenig bekannten Kapitel der Kunstgeschichte.